Das bin ich

Mein Name ist Sabine Watzek. Als Mutter von vier Kindern, zwei Söhnen (22 und 13) und zwei Töchtern (28 und 15) und deren Freunden, war es mir möglich, einige Fertigkeiten im Bereich Unterstützung bei Lernschwierigkeiten zu erlangen.


Ich habe schon früh Erfahrungen im Umgang mit individuellen Lernsituationen sammeln können. Zum einen in der Betreuung eingeschränkter Personen, und zum anderen als Tagesmutter von 12 Tageskindern im Schulalter.


Die ersten Kinder mit Dyskalkulie aus dem Bekannten- und Freundeskreis unterstützte ich mithilfe der Sindelar-Methode und Montessoripädagogik. Damals habe ich erkannt, unter welchem Druck ein Kind mit diesen Einschränkungen steht. Es bedarf dringend einfühlsamer und geschulter Unterstützung, um nicht an sich zu zweifeln und trotz allem seine Freude am Lernen und an der Wissenserweiterung nicht zu verlieren. Meine Ausbildung zur Motopädagogin ist besonders in diesem Bereich sehr hilfreich.


Als dann bei unserem jüngsten Sohn eine Legasthenie festgestellt wurde, waren wir zuerst überrascht. Es war ihm sehr lange gelungen, seine Lese- und Rechtschreibprobleme zu kompensieren. Die Probleme, die diese Diagnose mit sich brachte und die Verzweiflung, die sie in ihm auslöste, „Legastheniker“ zu sein, veranlassten mich, ein Studium zur Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin zu machen.


Parallel dazu hatten wir eine sehr einfühlsame und engagierte Trainerin gefunden, doch wurde der Druck in der Schule zu groß. Michael besuchte zu diesem Zeitpunkt die 1. Klasse Gymnasium. Diese Schule kam Kindern mit Legasthenie oder Dyskalkulie leider nicht entgegen, ein verschobenes Selbstbild, das langsame Einbüßen seines Selbstbewusstseins und seiner Spontanität veranlassten uns zu einem Schulwechsel. Langsam wurde alles besser, der Druck in der Schule ließ nach und nach einigen Rückfällen fand Michael wieder Freude am Lernen.


Es ist wichtig, Kindern einen Ort zu bieten, an dem sie sich mit Sprache und Lesen, mit Buchstaben und Zahlen beschäftigen können, ohne permanent Druck zu verspüren, ständig bestimmten Anforderungen gerecht werden zu müssen und ohne Aussicht auf Erfolg zu zermürben.


Da alle Menschen verschieden sind und auch unterschiedlichste Lernmethoden brauchen, um erfolgreich weiterlernen zu können, begann ich noch eine Ausbildung zur Lerndidaktikerin.

Mittlerweile hat unser Sohn seine schulischen Aufgaben wieder in die eigenen Hände genommen und braucht nur mehr zeitweise Unterstützung. Die Legasthenie ist geblieben, doch mittlerweile weiß er damit umzugehen, welche Lernmethoden er benutzt und wie er seine Aufmerksamkeit auf die gestellten Aufgaben behält.